Neuweltkameliden: Alpaka & Lama

Neuweltkamele gelten als robust und wenig krankheitsanfällig. Lamas und Alpakas sind Herden- und Fluchttiere und verbergen somit ein vermindertes Allgemeinbefinden recht gut.

Die innere Körpertemperatur bewegt sich physiologisch zwischen 37,5- 38,9 Grad Celsius. An heißen Tagen kann sie als Anpassung auch mehr als 40 Grad Celsius betragen.

Die Atemfrequenz bewegt sich zwischen 10- 30 Zügen pro Minute. Beim Auskultieren ist ein vesikuläres Atemgeräusch nur leise hörbar. Die Herzfrequenz beträgt zwischen 60- 90 Schläge pro Minute.

Die Schleimhäute der Augen lassen sich wie bei anderen Säugetieren untersuchen. Die Hautelastizität wird wie beim Schaf am Oberlid geprüft. Die Umgebung der Nasenlöcher wird untersucht und man überprüft die ausgeatmete Luft. Die Maulhöhle ist aufgrund der engen Maulspalte schwierig zu untersuchen. Die Kapillarfüllungszeit sollte weniger als 3 Sekunden betragen.

Möglichkeiten zur Injektion

Eine intramuskuläre Injektion erfolgt am besten in die Oberschenkelmuskulatur, dabei sollte man eine kurze Kanüle verwenden. Für die subkutane Injektion eignet sich die haarlose Stelle in der Achsel.

Intravenöse Injektionen erfolgen über die Vena jugularis. Neuweltkameliden besitzen keine Drosselrinne, die Vene ist nach medial gerückt. Man sollte jedoch auf die Nähe zur Arteria carotis achten. Die Haut an der ventralen Halsseite ist sehr dick und widerstandsfähig. Die Querfortsätze der Halswirbelsäule sind nach ventral gerichtet. Die Punktion der Vene erfolgt entweder ca. eine kleine handbreit unterhalb des Kinnwinkels (obere Punktionsstelle) oder ca. eine handbreit oberhalb des Brusteingangs (untere Punktionsstelle). Bei der unteren Punktionsstelle ist die Blutentnahme zwischen dem Brusteingang und dem hervorstechendsten Querfortsatz der Halswirbelsäule durchführbar. Dieser entspringt am 5. Halswirbel ungefähr auf Höhe des Widerrists. Die Vena jugularis verläuft medial dieses Querfortsatzes sehr oberflächlich. Für die Blutentnahme ist es ausreichend das Vlies zu scheiteln und vorher zu desinfizieren. Nach Stauung der Vene erfolgt die Blutentnahme durch Einstechen der Kanüle in einem 45 Grad Winkel. Weitere Möglichkeiten sind die Vena auricularis media oder die Vena cephalica. Die Vena coccygea ist nicht zur Injektion geeignet. Eine Tropfenblutentnahme ist an der Schwanzunterseite und am Ohr mittels Lanzette möglich.

Vetarium Lernkarte Neuweltkameliden

 

Mehr zur Allgemeinen Physiologie und Injektion bei Alpakas und Lamas findest du auf der Vetarium Lernkarte Neuweltkameliden 

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